Umsetzungsbericht 2023

JagdAargau hat 2020 in Wahrnehmung des sich schnell verändernden Freizeitverhaltens der Bevölkerung, des prognostizierten Bevölkerungswachstums, der Entstehung neuer Wertvorstellungen im Bereich Tierschutz, des Auftauchens geschützter Prädatoren (Luchs / Wolf) und Neozoen (Waschbär, Nutria, Rostgans, etc.), der anstehenden Revision des Jagdrechtes, der gestiegenen Anforderungen an die Jagdaufsicht, veränderter Kommunikationsbedürfnisse, gestiegener Aus- und Weiterbildungsanforderungen und neuer Tierseuchen entschieden, sich proaktiv in einem konstruktiven Diskussions- und Handlungsprozess zur Entwicklung der Jagd einzubringen. Dieses Vorgehen ist breit abgestützt und war von Beginn an abgesprochen mit der kantonalen Verwaltung und dem zuständigen Regierungsrat. Entstanden ist das Projekt «Vision Jagd 2025, Thesen und Massnahmen».

Die Jagd, welche sich einer nachhaltigen Entwicklung verpflichtet fühlt, muss heutigen und zukünftigen Herausforderungen gerecht werden. Insbesondere die gesellschaftlichen Herausforderungen an den Schutz der wildlebenden Tiere sind gross. Auch der Einsatz technischer Mittel steht zur Diskussion. Neben der Jagd als Freizeitbeschäftigung hat die Jägerschaft zunehmend auch Aufgaben im Interesse der Allgemeinheit übernommen.

Im Prozess Vision Jagd 2025 wurde mehrfach festgestellt, dass die Jägerschaft im Kanton Aargau einen guten Leistungsausweis und viel Rückhalt in der Bevölkerung und den Behörden hat. Dieses Leistungsniveau zu erhalten, bedingt die Mitwirkung jeder Jägerin und jedes Jägers bei der Ausübung der Jagd, aber auch im Alltag.

Die erarbeiteten Thesen und Massnahmen wurden durch den Vorstand von Jagd Aargau am 22. Juni 2022 genehmigt und bilden die Richtschnur für die Tätigkeit des Verbandes-Vorstandes, der Jagdgesellschaften und der Jägerschaft. Die Thesen und Massnahmen zeigen zudem die Haltung der Jägerschaft und sind darum Basis für die Zusammenarbeit mit kantonalen und kommunalen Behörden.

Inzwischen haben 7 Arbeitsgruppen aus dem Thesenpapier verschidenste Massnahmen erarbeitet. Im Umsetzungsbericht vom 14. Juni 2023 weden die Erkenntnisse der Arbeitsgruppen zusammengefasst und mit Genehmigung des Vorstandes auf politischer und Verbandsebene weiterverarbeitet. Die Umsetzung der Massnahmen und Empfehlungen erfolgt auf drei Ebenen:

Ebene 1  Konkrete Massnahmenebene (Verbandsinterne Aufgaben)
Die hier formulierten Massnahmen sollen angegangen und umgesetzt werden. Der Vorstand soll dazu seinen Gestaltungsspielraum nutzen. Innerhalb der Jägerschaft sind die Schwerpunkte zu diskutieren und zu vertiefen. Zu diesem Zweck wird die Bildung von Arbeitsgruppen vorgeschlagen.

Ebene 2  Dialog mit Verbänden / Organisationen (Verbundsaufgaben)
Weil ein grosser Teil der Massnahmen in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand und anderen Organisationen erfolgen muss, soll der Dialog aus dem Prozess weitergeführt und institutionalisiert werden. Die Konferenz aargauischer Natur- und Umweltschutzorganisationen (KANUSO) bildet hierfür eine wichtige Plattform.

Ebene 3  Politischer Prozess (Politische Ebene)
Jagdgesetz und Jagdverordnung bilden die Rahmenbedingungen für die Jagdausübung. Mit der Aktualisierung und Fortschreibung sollen diese zeitgemäss und umsetzbar bleiben. Der Vorstand des Aargauischen Jagdschutzvereins pflegt zu diesem Zweck den Austausch mit der Jagdkommission (JAK), der Kantonsverwaltung und der Regierung sowie mit den Mitgliedern des Grossen Rates. Er unterstützt den Prozess der Gesetzgebung durch fachliche Inputs.

Alle Einzelheiten in diesem Verfahren entnehmen Sie bitte dem Umsetzungsbericht vom 14. 6. 2023 (pdf)

 

Strategieprozess 2022+

Der Strategieprozess wurde 2022 zweistufig in einem partizipativen Verfahren durch die Jägerschaft mit Einbezug anderer Interessenvertreter durchgeführt. In einem Zukunftsseminar erhielten die Jägerschaft und alle Interessenvertreter Gelegenheit, die zukünftigen Herausforderungen zu diskutieren und ihre Anliegen einzubringen. In einem zusätzlichen Workshop wurde das Thema «Jagdaufsicht» vertieft.

Basierend auf der Auslegeordnung im Zukunftsseminar und der Vertiefung wurden daraus in einer Kerngruppe und mit den Moderatoren des Zukunftsseminars die Thesen diskutiert und formuliert. Am Ergebnisseminar sind die Thesen ausdiskutiert und festgelegt worden - anschliessend hat der Vorstandssitzung das Thesenpapier genehmigt.

Die Jagd, welche sich einer nachhaltigen Entwicklung verpflichtet fühlt, muss heutigen und zukünftigen Herausforderungen gerecht werden. Insbesondere die gesellschaftlichen Herausforderungen an den Schutz der wildlebenden Tiere sind gross. Auch der Einsatz technischer Mittel steht zur Diskussion. Neben der Jagd als Freizeitbeschäftigung übernimmt die Jägerschaft zunehmend auch Aufgaben im Interesse der Allgemeinheit.

Unter den genannten Herausforderungen gilt es das Selbstverständnis der Jagd zu definieren: Neben einer persönlichen Berufung und Passion nimmt die Jagd auch einen gesetzlichen Auftrag wahr. Die Jagd soll in diesem Sinn einen klaren Auftrag erhalten, freiwillig und fachgerecht ausgeübt werden und dazu geeignete Rahmenbedingungen erhalten.

Der Vorstand von JagdAargau hat für den Strategieprozess die folgenden übergeordneten Ziele im Grundsatz gutgeheissen:

  • Die Jagdgesellschaften nutzen ihre Reviere verantwortungsvoll und tragen für diese eine umfassende Verantwortung.
  • Die Jagdgesellschaften nehmen in ihren Revieren einen gesetzlichen Auftrag und Aufgaben im Interesse der Allgemeinheit wahr.
  • Für die Erfüllung des gesetzlichen Auftrags und die weiteren Aufgaben arbeiten die Jagdgesellschaften über die Reviergrenzen zusammen. Die Zusammenarbeit umfasst die Leistungserbringung und Aufsicht.
  • Der Kanton unterstützt die Jagdgesellschaften bedarfsweise und legt den Rahmen für die Zusammenarbeit fest.